Pollença Mallorca Islas Baleares Balearen - Stadtlandschaft Heiko Mattausch Aquarell

Panta Rhei

Panta Rhei – Alles fließt – ist ein heraklitischer Gedanke. Zum ersten Mal hörte ich davon in der Schule im Physikunterricht. Da Physik mit an letzter Stelle meiner Interessen changierte, schallte dieser Satz dumpf und fern zu mir herüber.

Während ich, zurück in der Gegenwart angekommen, voller Hingabe der Kunst des Aquarellierens nachgehe, also des Malens mit wasserlöslichen Farben, schaukeln meine Gedanken wie ein Boot im Wasser, das von sanfter Strömung davongetragen wird. Da ich mich seit jeher als Ölmaler begreife, habe ich die lasierende Technik der Wasserfarben erst relativ spät für mich entdeckt. Die Primamalerei der Ölfarben beherrsche ich inzwischen nach vielen Jahren des konsequenten Malens ohne groß darüber nachdenken zu müssen. Mit dem Kopf bin ich fast immer irgendwo anders. Malen passiert nebenher. Das ist weniger Koketterie, als viel mehr Einblicke in die Gedankenwelt und den Arbeitsalltag desselben zu gewähren. Aquarellmalerei – sie gilt nicht ohne Grund als die schwierigste Disziplin der Kunst des bildnerischen Farbauftrags – geht anders vonstatten. Ich bin nicht aufs Ungeduldigste gespannt wie ich es üblicherweise bin. Es ist nicht die mich sonst nervös antreibende schöpferische Schubkraft, es ist die gleichmäßig dahin fließende Form- und Farbkraft des Aquarellierens. Man muss die Gesetze des Wassers verinnerlicht haben um mitspielen zu können. Ölmalerei ist völlig verschieden. Man wird solange von den Ölfarben beherrscht bis man sie im Griff hat. Ab da machen sie was der Maler will und just in diesem Moment hat er endlich Malerei begriffen. Aquarell funktioniert anders. Man muss das Wasser beobachten, verstehen lernen und üben es angereichert mit Pigmenten zu lenken. Jedoch wird es immer aus eigener Kraft fließen. In Wasser gelöste Pigmente, die mit weicher Kraft das Büttenpapier zum Aufblühen bringt. Irgendwie fällt mir wieder der Spruch des antiken Griechen ein. Alles fließt. Ohne Anfang und ohne Ende.

Das vorliegende Bild ist ein mallorquinisches Motiv aus Pollença. Ich habe es auf 18 x 18 cm gemalt damit man die wunderschönen Risskanten des Büttenpapiers im 20 x 20 cm Rahmen sieht.